Sustainable Development

29. März 2018

Um es vorwegzunehmen: Wer einen sehr guten Überblick über die Nachhaltigkeit benötigt, rufe folgende Seite auf:  https://www.vwl-nachhaltig.de

Um den Begriff der Nachhaltigkeit zu erklären ist ein kurzer Umweg in die Geschichte notwendig. Welche ökonomische Bedeutung hatte der deutsche Wald? Die im Mittelalter vorherrschende Wirtschaftsform der Allmende, die den gemeinsamen Besitz der Dorfbewohner bei bestimmten Gütern kennzeichnet, kannte eigentlich kein Eigentum. Die Fürsten hatten zwar das Sagen, das Volk besaß aber das Recht auf Nutzung des Waldes, unter der Voraussetzung, dass eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung erfolgte. Die Eigentums- und Nutzungsrechte verschoben sich aber mit der im 17. beziehungsweise im 18. Jahrhundert beginnenden Industrialisierung. Dies führte dazu, dass sehr große Holzmengen benötigt wurden, um die wachsenden Städte und auch die expandierenden Unternehmen mit Holz zu versorgen. Durch die groß angelegten Rodungen kam es zum Holzmangel. Eine Lösung musste her. Georg Ludwig Hartig (1764–1837) war preußischer Forstdirektor und Entdecker der Nachhaltigkeit. Um den Holzmangel zu beseitigen, ließ er verkünden, dass nicht mehr Holz geschlagen werden durfte als nachwächst. Dies war die Geburtsstunde der Nachhaltigkeit.

In der heutigen Zeit muss die Nutzung des Naturvermögens auch zwischen den Generationen gerecht verteilt werden, d.h. dass auch für zukünftige Generationen auf unbestimmte Zeit eine ausreichende und natürliche Lebensgrundlage und eine angemessene Nutzung des Naturvermögens gesichert sein muss. Das Nachhaltigkeitsprinzip ist ein Konzept, dass diesem Anliegen Rechnung trägt.

Um dieses zu verwirklichen, muss ein neuer Umgang mit der Natur gelernt und gelehrt werden. Unser Verhalten muss sich grundlegend ändern und folgende „Regeln“ sind zu beachten:

  • Erneuerbare Ressourcen dürfen nur im Umfang ihrer Regenerationsfähigkeit genutzt werden, d.h. es darf nur so viel abgebaut werden, wie wieder nachwächst.
  • Die Nutzung nicht erneuerbarer Ressourcen soll möglichst sparsam sein. Ihr Abbau ist nur erlaubt, wenn erkennbar ist, dass spätere Generationen Alternativen zur Verfügung stehen. Dies ist eigentlich kaum machbar, da es für nicht erneuerbare Ressourcen keinen Ersatz gibt. Neue Ressourcen lassen sich nicht einfach erfinden. Wer an dieser Stelle mehr wissen will, muss mein Buch lesen.
  • Die Emissionen in Luft, Wasser und Boden sowie die Deponierung von Abfällen dürfen die Aufnahmefähigkeit der Natur nicht überschreiten.

Sehr viele VWL-Bücher, insbesondere Schulbücher, beschäftigen sich unzureichend mit der Nachhaltigkeit. Deshalb unterstütze ich die Seite von Patrick Brehm  https://www.vwl-nachhaltig.de , die diese Thematik umfassend bearbeitet, viele neue Erkenntnisse liefert und auch Lösungen anbietet. Patrick Brehm hat die VWL-Schulbücher getestet und nach den Nachhaltigkeitskriterien benotet. Die Studie „Didaktische Aspekte der Nachhaltigen Entwicklung in aktuellen VWL-Lehrbüchern in der schulischen Bildung“ wurde im Auftrag der Lokalen Agenda 21 der Landeshauptstadt Düsseldorf durchgeführt.

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