Der Anbauboden und die kapitalistische Landwirtschaft

03. Februar 2018

Global betrachtet herrschen in Deutschland für die Landwirtschaft günstige klimatische Bedingungen. Politiker, Landwirte und Unternehmer betonen, dass Deutschland deshalb eine besondere Verantwortung für die Welternährung habe und die deutsche Agrarwirtschaft effizient organisiert werden müsse. Effiziente Produktionsweisen führen aber dazu, dass EU-Waren auf lokalen Märkten des Südens als Billigexporte auftauchen. Das Gesetz der Massenproduktion besagt, dass mit zunehmender Ausbringungsmenge die Stückkosten enorm absinken. Die Länder des Südens können nicht mithalten und die lokalen Märkte werden bedroht. Von einer Verantwortung für die Welternährung wird von der EU und auch von Deutschland natürlich nicht übernommen. Ganz im Gegenteil. Es kann nicht sein, dass die Landwirtschaft Insekten und Vögel gefährdet. Die Insekten werden als Bestäuber für unsere Nahrungsmittel dringend benötigt. Außerdem verursachen die extrem dichten Viehbestände sehr viel Gülle, diese gelangt dann ins Grundwasser und verunreinigt das Wasser mit Nitrat.

Die gesundheitlichen Folgen von Fertigessen und Fast Food werden mittlerweile von der Gesellschaft wahrgenommen. Schon seit einiger Zeit wird vermutet, dass die Lebenserwartung in den Ländern des Nordens nicht weiter steigt. Aus medizinischer Sicht ist es sogar möglich, dass aufgrund der Fehlernährung (Fett, Salz, Zucker) die Lebenserwartung in den Industrieländern sinkt. Da die Landwirtschaft mittlerweile von betriebswirtschaftlich ausgerichteten Agrarkonzernen dominiert wird, konzentrieren sich die Märkte und die Macht. Die kapitalintensive Landwirtschaft verdrängt die Arbeit und den ländlichen Raum.

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