Die letzten zehn, von mir veröffentlichten, Blogs beschäftigten sich mit dem Zusammenhang zwischen Corona-Krise und Klimakrise. Ich habe verdeutlicht, dass der Ausdruck Klimawandel nicht zielführend ist, weil es ausschließlich um die CO2-Konzentration in der Atmosphäre geht. Da ich kein Naturwissenschaftler bin, sondern einfacher Ökonom, der sich seit 30 Jahren mit der Erderwärmung bzw. mit der CO2-Konzentration beschäftigt, möchte ich nochmals einen Auszug aus dem Artikel Essener Unikate aus dem Jahre 1994 veröffentlichen. Die Autoren, Dr. Beckmann und Dr. Klopries, gehören keineswegs der sogenannte Ökoszene an, sondern sind Wissenschaftler die in der chemischen Industrie (Hüls AG, jetzt Chemiepark Marl) tätig waren.
Diese und ähnliche Texte lese ich seit über 30 Jahren, deshalb wäre ich sehr, sehr dankbar, wenn mir jemand, beispielsweise ein Biologe oder ein Chemiker nachweisen könnte, dass der nachfolgende Text fehlerhaft ist.
„Nach unserer Hypothese folgte die Evolution der Pflanzen- und Tierwelt bisher der Atmosphärenzusammensetzung. Sie wird auch in Zukunft nicht anders funktionieren. Eine abrupte Veränderung der Atmosphärenzusammensetzung, wie sie derzeit erfolgt, fällt wegen ihrer unnatürlichen Richtung, vor allem aber wegen ihres enormen Änderungsgradienten, völlig aus dem Rahmen der bisherigen Entwicklung. Während Mikrolebewesen und Viren, mit Generationsfolgen in der Größenordnung von Stunden, keine Schwierigkeiten haben, sich – beispielsweise innerhalb eines Zeitraumes von zehn Jahren – mutativ und selektiv an eine neue Umgebung anzupassen, fehlt den großen Tier- und Pflanzenarten hierzu die Zeit. Die bessere Anpassungsfähigkeit der Mikrolebewesen bringt jedoch in der Konkurrenz der Arten spezifische Nachteile für Lebewesen mit längeren Anpassungszeiten: Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung neuer, durch Mikrolebewesen verursachter Krankheiten wird also steigen.
Wir haben, ganz bewußt, Viren in die Gruppe der Mikrolebewesen einbezogen, obwohl sie eigentlich „Halblebewesen“ sind. Bei evolutionsbiologischen Vorgängen verhalten sich Viren wie andere Mikrolebewesen,beispielsweise wie Bakterien: Sie unterliegen dem genetischen Wandel, der durch Selektionsdruck hervorgerufen wird. Für das Virus ist die Gastzelle quasi der Lebensraum. Von dem dort gegebenen Milieu ist das Virus in besonderem Maße abhängig, da es sich Lebensfunktionen von der Zelle borgt. Ist die Veränderung des atmosphärischen Kohlendioxidgehaltes in der Zelle spürbar, dann ist auch das Virus betroffen. Es wird durch milieubedingten Selektionsdruck genetisch beeinflußt. Schließlich muß man auch in Betracht ziehen, daß das Virus in seiner „Leblosphase“, das heißt, auf seinem Transport von Zelle zu Zelle, von einem „Gastgeber“ zum anderen, beeinflußbar (selektierbar) ist, wobei in manchen Fällen sogar eine direkte Auswirkung der Luftzusammensetzung denkbar ist. Man mag hier argumentieren, die diskutierte Änderung des CO2-Gehaltes wäre zu gering, um Lebewesen und deren Weiterentwicklung beeinflussen zu können. Dieser Argumentation müssen zunächst drei Faktoren entgegengehalten werden:
- Die relative Änderung des Kohlendioxidgehaltes von beispielsweise 270 ppm auf 360 ppm (Anmerkung Köpke: Heute, im Jahre 2020, haben wir einen Gehalt von unvorstellbaren 415 ppm) bedeutet eine etwa dreißigprozentige Veränderung des Verhältnisses CO2 zu O2. Das chemische Potential aller mit CO2 verbundenen Chemiereaktionen ändert sich hierdurch signifikant – um etwa vier Prozent. Und das chemische Potential ist maßgebend für die physiologischen Wirkungen.
- Selbst der absolute Wert der Änderung des CO2-Gehaltes in Relation zum O2-Gehalt ist nicht unbedeutend. Er liegt immerhin in der gleichen Größenordnung wie die klimawirksamen Änderungen der absoluten Temperatur.
- Mikrolebewesen (Einzeller) haben nur geringe Chancen, Milieuveränderungen adaptiv – also ohne genetische Anpassung – zu kompensieren. Das liegt daran, das ihnen als Barriere zwischen Außenwelt und Zellinnerem nur eine Zellwand zur Verfügung steht und nicht mehrere Zellwände wie bei höheren Lebewesen. Außerdem fehlen Puffermechanismen, die den pH-Wert im Zellinneren bei variablem CO2-Zutritt konstant halten. Mikrolebewesen sind deshalb dem umgebenden Milieu ausgeliefert. Ihre Verteidigungswaffe ist die genetische Anpassung. Wegen des raschen Generationswechsels kann eine solche Anpassung in wenigen Jahren erfolgen.
- Es muß mit direkten Folgen des CO2-Anstiegs auf Pflanzen gerechnet werden. Solange Pflanzen photosynthetisch aktiv sind – also tagsüber – tritt CO2 durch die Stomataöffnungen in die Blätter ein und gelangt durch verschiedene Zellwände diffundierend schließlich in die Zellen, wo es den pH-Wert beeinflußt. Änderungen des pH-Wertes und der Pufferaktivitäten im Zellinneren, wenn sie über lange Zeiten und viele Generationen wirken, werden in sehr komplexer Weise den Stoffwechsel und das Enzymsystem belasten und, sofern das Adaptationsvermögen nicht ausreicht, auch schädigen. Für die CO2-verbrauchenden Pflanzen führt übrigens ein CO2-Anstieg in der Luft generell zu einem überproportionalen Anstieg derCO2-Konzentration in der Zelle. Erfahrungen in Treibhäusern zeigen darüber hinaus, daß eine Anhebung des Kohlendioxidgehaltes –verbunden mit dem Treibhauseffekt– zwar zu erhöhter Wachstumsgeschwindigkeit führt, jedoch gleichzeitig auch zu einer deutlich erhöhten Bedrohung durch Pilze und Schädlinge und einer verminderten Fruchtqualität. Was bedenklich stimmen muß, ist nicht die erhöhte CO2-Konzentration als solche, sondern die evolutionsbiologischen Folgen der unnatürlich schnellen Veränderung unserer Erdatmosphäre.“
Wenn diese Ausführungen stimmen sollten, wurde spätestens im Jahre 1994 der Nachweis erbracht, dass es einen Zusammenhang zwischen CO2-Konzentration (Klimawandel), Artensterben und Virenverbreitung gibt. Natürlich ist es sinnvoller die gesamte Studie zu lesen:
Noch einmal zur Verdeutlichung:
Zeithorizont | CO2-Konzentration in ppm |
In den letzten 800.000 Jahren (inklusive 8 Warm- und Kaltzeiten) | 180 – 270 (stabil) |
1860 | 293 |
1972 | 315 |
2000 | 380 |
2015 | 400 |
2020 | 415 (Tendenz steigend) |
Wenn wir 500 ppm erreichen würden, hätten wir auf der Erde die gleichen klimatischen Bedingungen wie vor 60 Millionen Jahren, so die Auffassung von Dr. Beckmann und Dr. Klopries. Außerdem führen die Autoren in der o.g. Studie aus, dass „unsere „Reisegeschwindigkeit“ in die Vergangenheit […] jetzt schon atemberaubend [ist]: Jedes Jahr, in dem wir weiterhin die Atmosphäre mit CO2 um die heute meßbare Menge anreichern, führt uns um 180.000 Jahre zurück.“
Fazit
Die o.g. Studie ist aber von 1994, insofern „Schnee von gestern“. Die heutigen Zahlen habe ich in vielen Blogs auf dieser Homepage veröffentlicht und sie sind wesentlich bedrohlicher.